Kultstätten und Kraftorte in FRANKREICH
KATHEDRALE VON CHARTRES: Die Stadt Chartres liegt an dem
Fluß Eure, in einer fruchtbaren Ebene rund 90 Kilometer südwestlich von Paris. Die Kathedrale des Ortes gehört zu den am höchsten verehrten, aber auch zu den rätselhaftesten Sakralbauten,
und dies nicht zuletzt ihres Standortes wegen. Noch bevor Gallier und Kelten in diesen Teil Europas vordrangen, waren hier Baumeister von der Art Stonehenges am Werk gewesen, die an dieser Stelle einen Dolmen
sowie einen Brunnen
im Inneren eines Erdhügels angelegt hatten. Der Dolmen (zwei oder drei unbehauene Steine mit einer großen steinernen Deckplatte) bildete eine Kammer, die hoch genug war, um aufrecht darin stehen zu können. Diese Kammer sollte ein
Kraftzentrum beherbergen, eine wichtige und fruchtbare Energiequelle,
die aus dem Erinnernen gespeist wird. Derartige tellurische Strömungen nahmen mit den wechselnden Jahreszeiten zu oder ab und spendeten jedem, der mit ihnen in Berührung kam, neue Lebenskraft.
Hügel, Brunnen und Dolmen wurden denn auch dementsprechend als heiliger Ort verehrt. In späterer Zeit errichteten gallische und britische Priester in Chartres eine Druidenakademie,
die großen Einfluß besaß. Hügel und Dolmen gewannen damit neu an Bedeutung. Als die Druiden die prophetische Vision
hatten, daß eine Jungfrau ein Kind zur Welt bringen würde, schnitzten sie aus dem Holz eines Birnbaumes das Bildnis einer Frau mit Kind. Dann stellten sie die Statue neben Brunnen und Kraftzentrum in den Dolmen und nannten sie
“Die Jungfrau unter der Erde”. Die Inschrift wurde später zu Virgini pariturae
geändert, die Jungfrau, die ein Kind gebären wird. Als die Christen im 3. Jhdt. nach Chartres kamen und die Figur der Jungfrau sahen, die in der Zwischenzeit nachgedunkelt und in eine Grotte verlegt worden war, verehrten sie diese als
Schwarze Jungfrau. Die Kirche, die man an diesem Ort errichtete, war dieser, Unserer Lieben Frau, Notre-Dame,
geweiht. Der danebenliegende Brunnen erhielt den Namen “Brunnen der Starken”. Insgesamt sechs Kirchen gab es: Die ersten fünf fielen dem Feuer zum Opfer, aber jedesmal erwuchs aus der Asche eine neue, dem Glauben und einer grenzenlosen Kraft der Pilger, der Bürger von Chartres, der Erbauer und der Architekten entsprungen. Den Bau der sechsten und letzten Kathedrale, des gotischen Gebäudes, das heute die Stadt dominiert, umgibt jedoch ein Geheimnis. Es existieren nämlich keinerlei Aufzeichnungen, die die Planung oder die Erbauung eines der größten und großartigsten architektonischen Meisterwerke der Welt belegen.
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CARNAC Die Megalithenstraße von Carnac: Riesige Menhire und Erdwälle
aus prähistorischer Zeiten zeugen von der Heiligkeit des Gebietes rund um den französischen Marktflecken Carnac. Hier in der Bretagne
findet man einige der ältesten von Menschen erschaffenen Bauten der Welt und das größte Megalith-Zentrum. Nirgendwo wird der Glaube des jungsteinzeitlichen Menschen fühlbarer als in Kercado,
nahe Carnac, wo ein imposanter Menhir einen großen grasbewachsenen Erdhügel krönt. Dieser Tumulus, dessen Eingang in Richtung der aufgehenden Mittwintersonne
liegt, enthält einen steinfklankierten Gang, der zu einer rechteckigen Grabkammer führt. Das ehemalige Grabmal, in dem diverse Generationen eine letzte Ruhestätte fanden, ist vor allem seines Alters wegen
bemerkenswert. Es stammt aus der Zeit um 4700 v. Chr. und ist der älteste Bau Europas - fast 2000 Jahre älter als Stonehenge oder die ägyptischen Pyramiden.
LA GROTTE DES FÉES: Im tiefliegenden Sumpfgebiet des Rhonedeltas hat man eine der größten bekannten künstlichen Höhlen gefunden: La Grotte des Fées. Das
Grabmal, das 4 Kilometer nordöstlich von Arles liegt, weist eine 12 Meter lange Vorkammer auf und hat am hintersten Ende eine Grabkammer: 24 Meter lang und 3 Meter breit. Außerdem gibt es
noch zwei kleinere Nebenkammern. Das Ganze entstand zwischen 4000 u. 3500 v. Chr.
RENNES-LE-CHÁTEAU: In einem kleinen, abgelegenen Dorf Südfrankreichs, 32 Kilometer von Carcassonne entfernt, gab es einen bettelarmen Priester,
der innerhalb weniger Jahre ein riesiges Vermögen anhäufte. Er hatte in der Kirche ein einige lateinisch beschriftete Pergamentrollen entdeckt, von denen zwei einen Code
enthielten. Der Ort war einst ein Stützpunkt der Westgoten, die im Jahr 410 Rom überfielen und plünderten. Der Priester starb 1917, ohne verraten zu haben, woher sein Reichtum stammte.
KORSIKA / FILITOSA: An der Straße, die von
Propriano nordwärts durch sanftes Hügelland nach Ajaccio führt, liegt die berühmteste Megalithanlage Korsikas. Die Stätte, die aus fünf Menhiren und drei Monumenten
besteht, war vermutlich von 4000 bis 1400 v. Chr. in Benutzung. In der torrenischen Epoche, die über das Jahr 800 v. Chr. hinaus
dauerte, wurde sie wieder aufgebaut. Kein Menhir steht mehr an seinem ursprünglichen Platz, denn alle lagen unter der Erde, bis sie 1954 entdeckt, ausgegraben und wieder aufgerichtet wurden.
LA VôGE: Darney liegt
zwischen Vittel und Bains-les-Bains, am sw Ausläufer der Vogesen. Direkt neben einer Eremitage, die Namensgeberin für den Ort Benneval war, das keltische Oppidum. Im Wald findet sich der
"Pierre des 3 pots", der Stein, der mehr "hat" als nur 3 Schalen, nebenbei eine Römerstraße, ein Platz für Glasherstellung und vieles mehr. Die zahlreichen Abris (Felsüberhänge)
wurden schon in der Steinzeit als Unterschlupf genutzt - später von Hirten und Eremiten. Unweit des Sâone-Ursprungs liegt das Vallon Druidique, das Druidental. Heute
findet sich eine Kapelle zum Hl. Martin vor der Höhle. Erzählt wird, er habe hier als Eremit gelebt. Am Hang gegenüber entspringen die St. Clara- und die St. Barbara-Quelle. Auch die
Fontaine de Boeuf, wo das klare Wasser aus dem Maul eines Stiers läuft, findet sich hier. Es handelt sich hierbei um ein Wasserheiligtum.
Quellen: Sagen, Mythen, Menschheitsrätsel von Jennifer Westwood
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