KRAFTORTE
Götterhände Teil 1

 

 

 

 


 Der ”Totenkopfaltar” in Sachsen

Standort im Landkreis: Bautzen in 02689 Sohland / Spree - Flurname: "Kälbersteine”
Hauptmerkmale: Granit, Gipfelklippe mit drei Podesten und Sichtloch, großer Visierstein mit Auswitterungen
Bemerkungen: Dieses Objekt stand häufig im Verdacht, eine alte Sonnenwendkultstätte gewesen zu sein. Ein totenkopfähnlicher Felsen im Umfeld des Objektes war namensgebend für den Arbeitstitel "Totenkopfaltar".

Dieser eindrucksvolle Felsen steht solitär auf einer Bergkuppe. Einige andere Felsen befindet erst in ca. 500 m Entfernung. Er ist ca. 6 m hoch, leicht zu ersteigen und bildet drei relativ ebene Podeste. Beginnend von einem weiter entfernt liegenden Visierstein mit einer Kerbe verläuft die Visierlinie 12,5° in Nord-Süd-Richtung zum Mittagspunkt der Wintersonnenwende über das westliche Podest.  Durch den Felsen selbst verläuft ein Spalte. In dieser Spalte befindet sich ein Sichtloch mit Blickrichtung horizontal 105-110° südöstlich und einem Winkel von 11° zur Morgensonne des Frühlings-/Herbstanfangs.

Die Überlegungen des Forschungsteams Götterhände hierzu:

                         

Der Felsen von Westen gesehen. Deutlich sind die drei Podeste zu erkennen.

Der Felsen macht den Eindruck, künstlich bearbeitet zu sein. Eine quadratische Vertiefung scheint früher Platz einer Gedenktafel gewesen zu sein, und bei dem kreisförmige Steinwall um den Felsen könnte es sich um den Ehrenhain zu dem Denkmal handeln.


                       

Das Sichtloch durch den Felsen in 105-110° südöstlicher Richtung zur Morgensonne des Frühlings-/Herbstanfangs. Die freie Sicht zum Himmel war zum Zeitpunkt des Fotos mit Bäumen verstellt.

Die Podeste tragen eine Vielzahl an Kerben Löchern und Wülsten. Es ist kein Schema zu erkennen. Der Felsen scheint einst als Aussichtsplattform gedient zu haben und einige der Löcher haben wohl einem Geländer als Halterung gedient.


                     

Der Visierstein zum Mittagspunkt der Wintersonnenwende ist im gesamten Umfeld der bei weitem größte und auffälligste Stein. Er scheint von einem Steinkeil in seiner jetzigen Position gehalten zu werden.
Zwei weitere Steinkeile liegen nur locker unter dem Visierstein.

Den genauen Visierpunkt markieren zwei auffällige Kerben (grün). Ihr Verlauf deutet jedoch nicht in die Visierrichtung (lila Pfeil).


Der Stein welcher das Forschungsteam veranlasste den Komplex "Totenkopfaltar" zu bezeichnen befindet sich ca. 60 m östlich des Felsens mit den drei Podesten. Er trägt mehrere Auswitterungslöcher und sieht aus wie ein Totenkopf. Der Blick des scheinbaren Gesichtes ist nach Norden gerichtet. Vielleicht ein Zufall, aber nach germanischen Mythologie liegt dort das Reich der Toten. In dem größten der Löcher sind noch Reste von Gesteinseinschlüssen zu erkennen.  Einige der Löcher könnten jedoch durchaus auch künstlichen Ursprungs sein.


Die schematische Darstellung des Ortes “Totenkopfaltar”:

          1. Der Felsen mit den drei Podesten und dem Sichtloch
          2. Der Visierstein in Nord-Süd-Richtung
          3. Der Totenkopfaltar
          4. Morgensonne über dem Horizont zum Frühlingsanfang
          5. Mittagssonne zur Wintersonnenwende
          6. Visurlinie 105-110° (rot) durch das Sichtloch hindurch zur Morgensonne am Frühlings-/Herbstanfang
          7. Visurlinie Nord-Süd-Richtung (lila) zur Mittagssonne zur Wintersonnenwende
          8. Markierter Wanderweg

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Wir danken recht herzlich für die Veröffentlichung dem Urheber des Textes und der Bilder Ralf Herold, Dresdener Straße 3 in 02689 Sohland/Spree, Tel. 035936 30054, Fax. 035936 30278,  goetterhandbezirk@web.de!
Zu finden unter: http://www.gartenherold.de/001%20Totenkopfaltar.htm