VIERBERGELAUF
Der Vierbergelauf findet jährlich am Dreinagelfreitag, also 14 Tage nach Ostern, statt. Es handelt sich hierbei um eine ca
16stündige Kultwanderung über 52 km Länge.
Das Datum des Vierbergelaufes ändert sich von Jahr zu Jahr, da Ostersonntag immer am ersten Sonntag nach dem
Frühlingsvollmond (erster Vollmond nach der Frühlingsgleiche = Tag und Nacht gleich lang) ist. Somit sind die Pilger
auch jährlich anderen Witterungsverhältnisse ausgesetzt - von spätwinterlichen bis frühsommerlichen Temperaturen ist somit alles möglich.
Der Pilgerweg erstreckt sich über folgende 4 heilige Berge Kärntens
:
3. Veitsberg (1171m)

4. Lorenziberg (971m)

Jährlich bewältigen hier zwischen 3000 und 7000 Pilger aller Altersgruppen die insgesamt 1500 Höhenmeter in der
Zeit von 0.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
In dieser Zeit werden 5 heilige Messen in
gelesen und 3 religiöse Andachten (Gradenegg, Sörg, Schlußandacht am Lorenziberg) gehalten.
Einen Platz im Paradies könne man sich mit einer 3maligen Teilnahme beim Vierbergelauf sichern.
Manche Experten und vor allem die Kärnter meinen, dass es sich beim Vierbergelauf um die wohl „älteste Wallfahrt der Welt
“ handeln solle. Diese Wanderung reicht bis in die Vorzeit zurück und verfolgt symbolisch den Sonnenverlauf.
In historischen Aufzeichnungen nachzulesen ist wohl auch, dass „die Kirche nie eine rechte Freude an diesem Brauch hatte, jedoch nie erreichte, diese Pilgerei zu unterbinden“.
Berglerlauf und Körnertausch - 2 “Wunderbare Rituale” finden sich zusätzlich beim Vierbergelauf:
„Berglerlaub“:
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Dieses wird auf den 4 Bergen gesammelt und auf den Hut oder auf den Wanderstab aufgesteckt und geweiht. So werden sie mit nach Hause genommen und als Schutz
für Familie, Heim und Herd aufbewahrt. „Sie schützen auch vor dem Teufel, vor Hexen und Zauberern.“:
"Körnertausch":
Für eine
segensreiche Ernte nehmen Wallfahrer von zuhause Getreidekörner mit und tauschen sie gegen geweihtes Korn aus, die für die Pilger bereit stehen. Das geweihte Korn wird
zuhause unter das eigene gemischt um somit eine gute Ernte zu sichern. Die Wallfahrer werden von einheimischen Bauern mit Brot, Most, Milch und Obst bewirtet. Ganz unerlässlich ist das Mitnehmen von
einem Sack Zuckerl für die Kinder, welche schon in der Früh ab Zweikirchen auf die Wanderer warten.
Fotoquelle: Wir bedanken uns recht herzlich für die zur Verfügung gestellten Fotos beim
Europagymnasium Klagenfurt - insbesondere bei Herrn Nedetzky und Herrn Dr. Norbert Pessentheiner.
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