KRAFTORTE
Naher Osten

 Kultstätten und Kraftorte im IRAK
 

Der sagenhafte TURM ZU BABEL: 
“Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Sinear, und wohnten daselbst... Und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, des Spitze bis an den Himmel reiche...”
So beginnt in der Schöpfungsgeschichte die Erzählung vom Turm zu Babel, den die Nachkommen Noahs bauten. “Da fuhr der Herr hernieder, daß die Menschen in ihrem Tun fortfahren würden, bis sie ihr Ziel erreicht hätten, “verwirrte” er ihre Sprache, damit sie sich nicht länger verständigen konnten. “So zerstreute sie der Herr von dort in Länder, daß sie aufhören mußten, die Stadt zu bauen.”
Diese kuriose Erzählung enthält zwei verschiedene Mythen. Einer berichtet, wie die Menschheit einen Turm baute, um den Himmel zu erreichen und für ihre Anmaßung bestraft wurde. Die andere erklärt die Vielzahl der Sprachen. Die zweite wurde an die erste angehängt, vielleicht nur der Ähnlichkeit zwischen dem Namen Babel (vom babylonischen Bab-ili, was “Tor Gottes” heißt) und dem hebräischen Wort Balal wegen, was Verwirrung bedeutet. Aber was sonst könnte dazu geführt haben, daß von allen Zikkurats Mesopotamiens (dem “Lande Sinear”) die Geschichte von Turmbau ausgerechnet in Babylon stattgefunden haben soll? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil die Schöpfungsgeschichte gerade zu der Zeit Gestalt annahm, als die Hebräer in “Babylonischer Gefangenschaft” waren (ab 597 v. Chr.).
Babylon, das in der Nähe des modernen Hilleh südlich von Bagdad in der fruchtbaren Tiefebene des Flusses Euphrat liegt, wird erstmals im dritten Jahrtausend v. Chr. erwähnt. Bekannt wurde die von den Sumerern gegründete Stadt jedoch erst, als semitische Invasoren Babylon zur Hauptstadt ihres Staates Babylonien machten.


HATRA:
Am Westhang des Wadi Tharthar liegen die Überreste einer Stadt, die einst zum Reich der Parther gehörte. Die rund 100 Kilometer südwestlich von Mosul gelegene Stadt war von einer mächtigen, steinernen Stadtmauer umgeben. Im Inneren gab es auch viele Tempelbauten. Gefunden wurden zahlreiche Skulpturen, Mensch- und Tierfiguren, ebenso sehr viel Schmuck. Vermutlich entstand die Stadt zw. dem 1. und 2. Jhdt. n. Chr.






Quellen:
Sagen, Mythen, Menschheitsrätsel von Jennifer Westwood