KRAFTORTE
Sonnenlöcher
A - Mondsee
D - Lattengebirge
CH - Elm
CH - Glarus
CH - Grindelwald

 

 


SONNENLÖCHER (FELSENLÖCHER) IM ALPENRAUM

 

Die Sonnenlöcher im Alpenraum - auch Felsenlöcher, Sonnenaugen,Teufelslöcher oder Drachenlöcher genannt - können als alpine Meridiane gesehen werden. Die Sonne wird durch den Durchgang terrestrisch aufgeladen und wirkt so besonders energetisierend auf eine bestimmte Zonen im Tal. In dieser "bestrahlten" Region findet man häufig sakrale Anlagen wie Kirchen, Kapellen, Grabhügel oder Bildstöcke.

In der Vorgeschichte sind solche Orte als natürliche Sonnenobservatorien genutzt wurden, die den Jahreskreis und landwirtschaftliche Ernte- und Aussaatzeiten bestimmten. Auch ist von Sonnenkultplätzen auszugehen, die im Gegensatz zu Anlagen wie in Stonehenge oder Goseck nicht künstlich geschaffen werden mussten.

Die Bedeutung solcher alpinen Sonnenphänomene für die heutige Zeit ist noch nicht abzuschätzen. Orte wie
Elm in der Schweiz und das dort wirksame Martinsloch zeigen jedoch deutlich auf, welch touristische Bedeutung dem zugesprochen werden kann.
In der von mir erstellten Grafik über die Verteilung der Sonnenaugen in den Alpen, sind nur die bekannten Felsenlöcher eingetragen. Es gibt darüber hinaus manch bis heute verborgenes Sonnenauge. Auch zahlreiche "falsche Sonnenaugen" sind in den Alpen vorhanden. Es kann zwar dort ein Sonnendurchgang erfolgen, aber auf keinen relevanten Ort im Tal.
 

Die Sonnendurchgangszeiten der Felsenlöcher und Sonnenlöcher im Alpenraum:


In der Tabelle habe ich die Sonnendurchgangszeiten mit den regionalen Besonderheiten von Elm und Bayerisch Gmain / Großgmain aufgeführt. Darin wird auch der früheste Zeitpunkt eines Sonnendurchgangs (30. September = Martinsloch/Elm) und der späteste Zeitpunkt (13 März = Martinsloch/Elm) deutlich.

Das Martinsloch zeichnet sich auch durch seine lunisolare Symmetrie aus, d.h. das periodisch in bestimmten Jahren Sonne und Vollmond zum selben Tag durch das
Martinsloch scheinen. Das Teufelsloch im Lattengebirge besitzt die Monatssymmetrie, d.h. das jeweils ein Monat vor und nach der Wintersonnenwende der Sonnendurchgang erfolgt.

Zudem ist bei der Wintersonnenwende, also am 21. Dezember, der Umkehrpunkt der Sonnenlinie im Tal auf der Ostseite bei der Hochburghöhe in Großgmain erreicht. Die Wintersonnenwende in Verbindung mit einem Sonnendurchgang ist somit im Alpenraum einzigartig.
Auch der Verlauf als Sonnenlinie von der West- (Hohenfried / Grabhügel) zur Ostseite (Großgmain / Hochburghöhe) des Tals muss hier besonders hervorgehoben werden.