KRAFTORTE
Deutschland

Triskele klein  

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Kraftorte und Kultplätze in SACHSEN-ANHALT  -  DEUTSCHLAND

 

Ballenstedt:
Gegensteine:
Der Schatzfund vom Großen Gegenstein wird in kultischen Zusammenhang gesehen. Auf den 2 Bergkuppen – dem Großen und dem Kleinen Gegenstein – befanden sich Höhensiedlungen aus der Bronzezeit. Die Wälle der Siedlungen sind noch gut erkennbar.
Wegbeschreibung: Thale über Gernrode nach O Richtung Ballenstedt -> weiter 2 km nordwestlich.


Benzingerode:
Ein Prachtexemplar eines Menhir von fast 4 m Höhe ragt hier inmitten einer Talebene in die Höhe. Er steht auf einer kleinen Kuppe, mitten im Acker, auf seinem ursprünglichen Platz. Es wurde bereits vom Landesmuseum Braunschweig eine Grabung durchgeführt. Aufgrund radiästhetischer Untersuchungen, die im Beisein vom Landesarchäologen Dr. Tode durchgeführt wurden, wird hier eine „heilige Ortungslinie“ vermutet.
Wegbeschreibung: B6 Richtung Halle -> über Bad Harzburg nach Benzingerode -> weiter Richtung Silstedt -> Schotterweg gerade aus und nach ca 50 m rechts in einen Feldweg (Menhir ist hier schon zu sehen)


Benzingerode:
Ca 1 km Luftlinie vom Menhir in Benzingerode steht an der alten Straße nach Derenburg (Feldweg) ein weiterer 3 m hoher Menhir – der „Hünenstein“. 1866 wurde er an seinen jetzigen Standort gebracht. Es wird vermutet, dass er in den umliegenden Äckern gestört hat.
Wegbeschreibung: Weiter von Benzingerode auf der 6 Richtung Heimburg -> vor der Brücke L -> Feldweg am Bach folgen -> nach ca 1000 m nach einer Linkskurve steht gleich am Weg der „Hünenstein“.


Börnecke:
Ein weiterer Menhir befindet sich auf dem alten Dorfplatz von Börnecke, der „Prinzenhöhe“, direkt am Rande einer Mauer.
Wegbeschreibung: Weiter auf der 6 von Blankenburg Richtung Quedlinburg -> links nach Börnecke.


Halle:
Dölauer Jungfrau:
Es befindet sich hier ein 7,5 m hoher Menhir. Heute ist der Braunkohlenquarzit noch beachtliche 5,8 m hoch. In die ausgehöhlten Seiten sind mittelalterliche Eisennägel eingeschlagen – vermutlich handelt es sich dabei um Maßnahmen für Gegenzauber. Noch heute finden sich im Volksglauben solche kultischen Bräuche des Antipathizaubers und finden sich auch an anderen Menhiren.
Eine Sage erzählt, dass in grauer Vorzeit eine Riesin nach ihrem Einkauf in ein Gewitter geraten sei und um trocken zuhause anzukommen, warf sie die gekauften Brote in Pfützen. Zur Strafe wurde die Riesenjungfrau zu Stein – am Rand der Dölauer Heide.
Wegbeschreibung: Halle -> 1 km nördlich von Dölau – auf der Gemarkungsgrenze zu Lettin -> Burg Giebichenstein 80 Richtung Halle-Neustadt-Eisleben -> weiter die Dölauer Straße links Richtung Salzmünde -> weiter Richtung Brachwitz -> nach ca 1 km führt der Feldweg rechts hinter kleinen Häusern auf den Menhir zu.


Halberstadt:
Fels- und Quellheiligtum:
Es wird erzählt, dass dieses Wasser „besonders gesund“ ist und dass man früher für die Zubereitung von „Brause“ aus der Ypsilanti-Quelle das Wasser geholt habe. Leider ist nach Bohrungen aufgrund der Grundwassersenkung die Quelle versiegt. Jedoch ist der Quelltopf und der alte Stein mit dem eingemeißelten Namen oberhalb des Quellaustritts noch gut erkennbar und vorhanden. Es wird hier ein vorchristliches Quellheiligtum vermutet und die beiden Felsgruppen nahe der Quelle gelten als Sonnenheiligtum. Im Mittelalter wurde dort ein Kapellenraum eingemeißelt.
Wegbeschreibung: Westerhausen Richtung N -> vor dem Großsilo (kurz vor Halberstadt) links in die Straße der Schrebergartensiedlung -> Parzelle „Molkengrund“ hinter dem Haus rechts von der Straße den schmalen Weg zum Quelltopf der Ypsilanti-Quelle -> weiter der Straße gelangt man zum Wasserwerk -> oberhalb liegt der Kultfelsen (die kleinere Felsengruppe daneben wird „Teufelsstuhl“ genannt.


Langeneichstädt:
Dolmengöttin:
Der Fund kam im Frühjahr 1987 beim Abheben der Decksteine einer Grabkammer zum Vorschein. 1,76 m hoch – eine heutige Menschengröße - ist die Menhirstatue, die hier ihre Zweitverwendung fand.  Das stark stilisierte Bild lässt aufgrund der tiefen Einritzungen auf eine weibliche Gottheit vermuten. Der untere Teil des oval bearbeiteten und geschliffenen Menhirs wird auch als Phallussymbol gedeutet. Somit könnte die Statue auch ein androgynes Wesen symbolisiert haben. Auf dem Scheitel ist ein Schälchen eingearbeitet, wie es bei Schalensteinen gefunden wird. Die aus dem Mittelalter bekannten Wetzrillen für den Sympathizauber sind bis in Neolithikum zurückzuverfolgen. Den Bestatteten sollte durch den Kontakt mit der Statue Aufwertung und magische Stärkung zugekommen werden.
Die Menhirstele mit der Dolmengöttin steht im Museum Halle. Im Gelände kann man noch die megalithische Grabkammer besichtigen. Im Eingangsbereich der Grabkammer wurden Opfergaben wie Schmuck, Trommeln, durchbohrte Tierzähne und Keramik gefunden.
Wegbeschreibung: Halle Richtung SW nach Langeneichstädt -> neben der „Eichenstädter Warte“ (ein mittelalterlicher Wachtturm) stößt an auf das Megalithengrab


Steigra:
Trojaburg :
Hier werden Beziehungen zwischen den Trojaburgen und der Sonnenverehrung und zum Götterkult erkannt. Die zu spiraligen Labyrinthen um eine erhöhte Mitte geordnete Steinsetzung aus der Bronzezeit nennt man Trojaburg. Da die Bauern jährlich um Ostern die Ringe neu aufsteckten, ist die Trojaburg wohl die einzige erhaltene und von der Zerstörung entzogene dieser Art. Noch heute werden die Rasen zu einer Spirale ausgelegten Steine von der Bevölkerung gepflegt. Flurumgänge haben in der Gegen von Steigra bis in unsere Zeit stattgefunden.
Irrgärten gelten als alte Kultdenkmale: Aus dem Inneren der Labyrinthe wurde die vom Winter gefangen gehaltene Sonne befreit.
Im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle befindet sich eine Nachbildung des Rasenlabyrith.
Wegbeschreibung: Langeneichstädt Richtung Nebra -> am nördlichen Stadtrand von Steigra liegt das Rasenlabyrinth (Beschilderung)


Thale (südwestlich von Quedlinburg):
Hier befinden sich der sagenumworbene „Hexentanzplatz“ und die „ Roßtrappe“.
Tief im Felsen eingegraben findet sich hier der Abdruck des Rosses, auf dem die Tochter des Harzkönigs der Sage nach vor dem Riesen Bodo floh.
Die „Roßtrappe“ wird als Opferstein gedeutet, da die Vertiefung künstlich eingemeißelt wurde. Weiters wird die Sage als Tradierung einer ursprünglich kultischen Stätte und die Wallanlage der Roßtrappe als vorgeschichtliches Heiligtum gedeutet.
Wegbeschreibung: Kreis Quedlinburg -> Bezirk Halle -> Straßenzufahrtsschilder


Westerhausen:
In dieser Hügelkuppe wird ein Sonnenheiligtum vermutet – der Königsstein. Um die Felsgruppe führt ein schmaler Pfad. Sie galt als Teil der „Teufelsmauer“.
Es finden sich hier an den Felsen an der NO-Seite (im Volksmund das „ruhende Kamel“ genannt) eingeschlagene Scheiben von ca 1,6 m Durchmesser. Diese werden als Symbole eines bronzezeitlichen Sonnenkultes gewertet.
Im Quedlinger Schlossmuseum werden die Symbole eines Sonnenkultes ausgestellt und gedeutet: Radkreuze, Spiralen und Sonnenbarken. Die eingeschlagenen Scheiben werden hier als Sonnengottheiten erklärt.
Wegbeschreibung: Börnecke Richtung Westerhausen -> links liegt die Felsgruppe auf einer Hügelkuppe -> auf dem östlichsten Stein auf der NO-Seite befinden sich.die „Sonnenscheiben“.


Quedlinburg:
Vom Lehhof stammt der Bronzeschatz (Ringe, Ketten, Schwert, Meißel, Sichel)im Schlossmuseum Quedlinburg. Die Gegenstände, die hier vor 3000 Jahren deponiert wurden, werden als Weihegaben gedeutet, denn Siedlungsspuren sind nicht zu finden. Somit ist der Lehhof als altes Bergheiligtum zu deuten, an dem die Opfer niedergelegt wurden.
Wegbeschreibung: 6 Bad Harzburg-Halle -> Quedlinburg nördlich stadtauswärts vorbei am Kreiskrankenhaus -> 2. Weg links führt zum Felsen.


Quenstedt:
Ringheiligtum:
Die Kultstätte wird auf ein Alter von 6000 Jahren datiert. Die ehemalige Rondellanlage ist noch als Bodenverfärbung auf dem Gipfelplateau der „Schalkenburg“ erkennbar. Von den Ausgräbern Hermann Behrens und Erhard Schröter wird es als „ erstes neolithisches Woodhenge“ Mitteleuropas benannt. Es bestand aus 5 ovalen Ringen. Der größte Durchmesser lag bei knapp 100 m und etwa 5000 Baumstämme sind für den Bau der Pfostenanlage verwendet worden. Aufgrund der Ausrichtung der 3 Eingänge werden astronomische Ãœberlegungen der Erbauer vermutet. Bei astronomischen Vermessungen des Raumflugplanetariums Halle kam es zu faszinierenden Ergebnissen: Die „Eingänge“ können als Visurlinien zur Himmelsbeobachtungen genutzt worden sein und die Tore waren somit Zeitmarken im Jahreslauf.
Wegbeschreibung: Quedlinburg Richtung Halle bis Aschersleben -> weiter auf 5 bis Quenstedt -> weiter 180 etwa 500 m nach S. Dann 100 m nach W bis zum einzelstehenden Gehöft -> der Weg von dort NW führt auf den Bergsporn „Schalkenburg“ zu, eine tafelbergähnliche Höhe mit 3seitigem Steilhang.


Questenberg:
Queste:
Die Wälle einer vorgeschichtlichen Wallburg im Gelände bei Questenburg sind noch gut zu erkennen. Auf der höchsten Felsenklippe steht das Lebensbaumsymbol – ein 10 m hoher Eichenstamm – der noch heute zu Pfingsten mit Kränzen geschmückt wird. Es wird hierbei eine Tradition, die auf uralte kultische Fruchtbarkeitsbräuche zurückreichen, vermutet.
Wegbeschreibung: 80 Nordhausen Richtung Halle -> vor Sangershausen nach N bis Questenberg -> Queste liegt auf einer nach O vorspringenden Höhe, westlich über Questenberg.


Petersberg:
Es handelt sich hier um ein Bergheiligtum aus slawischer Zeit. Der Name gibt einen Hinweis auf ein vorchristliches Bergheiligtum: Peters- oder Mich(a)elsberge sind meist verdächtig, heidnische Kultplätze gewesen zu sein. Meist wurden sie dann von der Kirche übernommen und unter dem Zeichen des Kreuzes umfunktioniert.
Die Wallanlagen auf der Nordseite sind noch gut erkennbar.
Die Sage lässt auf die ursprüngliche Bestimmung vermuten: Im Mittelalter wurde erzählt, dass der Teufel hier ausgetrieben worden sei und so wurde sehr rasch hier eine Klosteranlage auf den Berg gebaut.
Der Menhir auf der Rückseite des Landesmuseums Halle stammt aus Krosigk am Petersberg.
Wegbeschreibung: Halle nach N Richtung Köthen -> Ortschaft Petersberg liegt am Hang des Petersberges.


Quellen: eigene und
Das Kultplatzbuch von Gisela Graichen